Balkonkraftwerke

Balkonkraftwerke oder Plug-and-Play PV-Anlagen sind am Markt gebräuchliche Begriffe ohne exakte juristische Definition.
In den Normen des VDE, die wiederum keinen gesetzlichen oder juristischen verbindlichen Charakter haben, gibt es folgende Definitionen:
Balkonkraftwerke (steckerfertige Erzeugeranlagen) dürfen einfach mittels Steckdose im Hausnetz angeschlossen werden. Ein Anschluss an der Hausverteilung ist nicht zwingend notwendig, wenn diese eine Leistung von 3,68kW maximaler Netzbelastung nicht überschreiten. Dazu muss kein Antrag auf Genehmigung gestellt werden und keine Abnahme durch den Netzbetreiber erfolgen. Eine Anzeige der Inbetriebnahme für Leistungen bis 3,68 kW mittels einem dafür speziellen vereinfachten Formular und die Unterschrift eines eingetragenen Fachunternehmens sind ausreichend.

Die in den üblichen Foren genannten 600W für Balkonkraftwerke, die die maximale Ausgangsleistung des Microwechselrichters darstellen, nicht die Leistung der PV-Module, sind weder Vorschrift noch Norm. Man hat sich in Fachkreisen lediglich darauf geeinigt diese oben genannte vereinfachte Anmeldung zu akzeptieren ohne dass ein Elektrofachunternehmer diese vereinfachte Anmeldung unterschreibt. 

Tipps für den Kauf

Vor dem Kauf: Check der elektrischen Hausinstallation durch einen Fachmann. Insbesondere in Altbauten unerlässlich! Dort entsprechen die Elektroinstallationen bisweilen nicht mehr den aktuellen Normen bzw. Sicherheitsstandards (eine derartige Überprüfung ist in Altbauten generell ratsam)

  • Kauf beim Elektriker Ihres Vertrauens, in Elektrofachmärkten, direkt beim Hersteller oder auf gemeinhin bekannten Online-Plattformen; auf Zertifizierungsdokumente unabhängiger Prüfinstitute achten (z.B. TÜV, VDE, IEC). Wichtig ist das Vorhandensein einer „Selbsttätig wirkenden Freischaltstelle/Netzentkupplung“, die die Einspeisung sofort stoppt, wenn der Strom ausfällt. Der Netzbetreiber kann einen entsprechenden Konformitätsnachweis einfordern.

Weitere Tipps:

  • Meldung an den Netzbetreiber zwei Wochen vor der geplanten Inbetriebnahme.
  • Installation: Die größte Stromausbeute gibt es bei Südausrichung und 30 Grad Anstellwinkel. Es funktioniert aber auch gen Osten oder Westen ausgerichtet bzw. mit steilerem Anstellwinkel (auch senkrecht möglich).
  • Die Einspeisung muss direkt in eine Wandsteckdose erfolgen; nicht mit Verlängerungskabeln oder Steckdosenleisten hantieren.
  • Bei Installation von mehreren Systemen (mit mehreren Wechselrichtern) sollten diese über getrennte Schaltkreise angesteckt werden bzw. an Steckdosen in unterschiedlichen Räumen, die getrennt abgesichert sind. 800 Watt dürfen nicht überschritten werden.
  • Gegebenenfalls Versicherungsschutz (Haushalt/Eigenheim) prüfen. Setzen Sie sich mit Ihrem Versicherer in Verbindung und fragen Sie nach, ob die Anlage in den bestehenden Vertrag integriert werden kann.

Bei weiteren Fragen beraten wir Sie gerne unverbindlich. Einfach E-Mail schreiben, anrufen oder Kontaktformular ausfüllen.

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